Transaktionsanalyse: Eine Einführung

Die Transaktionsanalyse ist ein Modell zur Analyse von Kommunikation. Mit Hilfe der Transaktionsanalyse kann ermittelt werden, warum Kommunikation funktioniert bzw. scheitert.

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Transaktionsanalyse: Eine Einführung

Transaktion

Als Transaktion wird die Kombination eines Transaktionsreizes und einer Transaktionsreaktion bezeichnet. Der Transaktionsreiz ist die Eröffnung der Transaktion – jemand sagt etwas. Die Transaktionsreaktion ist die Reaktion auf den gegebenen Reiz – der Gesprächspartner antwortet.

Abbildung: Transaktionsanalyse

Die Ich-Zustände

Die Transaktionsanalyse gibt drei Ich-Zustände vor, in der sich die Gesprächspartner befinden können. Allerdings – und das ist das Problem – kommt es häufig vor, dass die Gesprächspartner sich nicht in kommunikationstechnisch kompatiblen Ich-Zuständen befinden und die Kommunikation daher nicht auf der gleichen Ebene stattfindet.

Eltern-Ich

Das Eltern-Ich gibt es in zwei Ausprägungen:

1. Belehrend

Charakteristisch für das belehrende Eltern-Ich sind die Aussprache von Geboten, Verboten und Vorwürfen. Befindet sich der Gesprächspartner im belehrenden Eltern-Ich wirken die Aussagen daher häufig „von oben herab“, demotivierend, einschränkend, dominierend.

2. Fürsorglich

Charakteristisch für das fürsorgliche Eltern-Ich ist das Unterstützende, Schützende, Versorgende. Auch Be- und Übermuttern gehört in diesen Zustand.

Erwachsenen-Ich

Das Erwachsenen-Ich ist sachlich, abwägend (z.B. Risiko), analysierend. Mit dem Erwachsenen-Ich wird die Sachlichkeit (zurück) ins Gespräch gebracht und Ausgleich zu den anderen Ich-Zuständen geschaffen.

Kind-Ich

Das Kind-Ich steht für Impulsivität, Natürlichkeit und Spontanität. Das Kind-Ich gibt es in folgenden Ausprägungen:

1. Rebellisch/verletzt

Charakteristisch für das rebellische/verletzte Kind-Ich ist die Einnahme der Opfer-Rolle und/oder Trotz-Reaktionen und Widerstand.

2. Angepasst

Das angepasste Kind-Ich zeigt sich durch Konformität. Es verhält sich, wie von ihm erwartet, ordnet sich unter.

Komplementäre Transaktion

Bei einer Transaktion handelt es sich um eine komplementäre Transaktion, wenn sowohl Transaktionsreiz als auch Transaktionsreaktion

1. aus den selben Ich-Zuständen heraus geschehen oder

2. die Transaktion durch ein natürliches Rollenverständnis heraus geschieht (z.B. Vorgesetzter-Mitarbeiter, Mutter-Kind).

Gekreuzte Transaktion

Bei einer Transaktion handelt es sich um eine gekreuzte Transaktion, wenn die Erwartungshaltung des Transaktionsreizgebenden nicht erfüllt wird. Eine gekreuzte Transaktion führt im Kontext eines Trainings zu einer Störung.

Latente Transaktion

Bei einer Transaktion handelt es sich um eine latente Transaktion, wenn Sarkasmus als Kommunikationsmittel verwendet wird.

Grundhaltungen der Transaktionsanalyse

Die Grundhaltung entscheidet, wie Informationen aus der Umwelt aufgenommen werden, wie sich das Individuum entwickelt und verhält.

Abhängig von der Situation hat jeder eine der folgenden Grundhaltungen.

Ich bin nicht okay – Du bist okay

Jemand mit dieser Grundhaltung nimmt seine Umwelt als in Ordnung wahr, sich selbst jedoch eher nicht. Bei Problemen werden Gründe und Lösungen eher bei sich selbst gesucht, als in der Umwelt. Das Potential für lösungsorientiertes Handeln ist eingeschränkt, da ein Gefühl von Minderwertigkeit oder Unfähigkeit den eigenen Handlungsspielraum blockieren kann.

Ich bin nicht okay – Du bist nicht okay

Diese Grundhaltung hält i.d.R. nicht lange an. Jemand mit dieser Grundhaltung nimmt sowohl sich selbst als auch seine Umwelt als nicht in Ordnung wahr. Ein Gefühl der Verzweiflung behindert lösungsorientiertes Handeln.

Ich bin okay – Du bist nicht okay

Jemand mit dieser Grundhaltung nimmt sich selbst als in Ordnung wahr. Bei Problemen werden Gründe und Lösungen eher in der Umwelt als bei sich selbst gesucht. Das Potential für lösungsorientiertes Handeln ist gering. Jemand mit dieser Grundhaltung fühlt sich oft macht- bzw. hilflos, da Probleme tendenziell in der Umwelt liegen.

Ich bin okay – Du bist okay

Jemand mit dieser Grundhaltung nimmt sich und andere tendenziell als in Ordnung wahr. Bei Problemen sucht jemand mit dieser Grundhaltung Lösungsansätze sowohl bei sich als auch in seiner Umwelt. Das Potential für lösungsorientiertes Handeln ist mit dieser Grundhaltung am höchsten.

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