Trainerleitfaden

10 Schritte zum perfekten Trainerleitfaden

4 Minuten Lesezeit
Trainerleitfaden

Ein Trainerleitfaden gibt allen beteiligten Trainern einen detaillierten Überblick über den Ablauf und Inhalt des Seminars. Darüber hinaus fördert er das Verständnis und führt zu Transparenz. Der Trainerleitfaden hilft dem Trainer, stets die Übersicht zu behalten und sich zu orientieren.

Folgende Vorteile ergeben sich durch das Erstellen eines Trainerleitfadens:

  • Qualität: Durch die Erstellung eines Trainerleitfadens ist der Trainer gezwungen, sich im Vorfeld im Detail mit dem Training und dem Ablauf zu befassen. Dadurch kann die Qualität des Trainings deutlich erhöht werden.
  • Orientierung: Durch die Verwendung des Trainerleitfadens während des Trainings ist dem Trainer jederzeit bekannt, welches die nächsten Schritte sind. Dies gibt dem Trainer zusätzliche Sicherheit. Zudem kann der Trainer mit einem Blick sehen, ob die Gruppe schneller bzw. langsamer die erwarteten Lernerfolge erzielt und Themen und/oder Methoden entsprechend anpassen.
  • Anpassung / Optimierung des Seminars: Der Trainerleitfaden kann nach jedem gehaltenen Training überarbeitet werden, um das Training noch effektiver / ansprechender für Teilnehmer zu machen.
  • Mehrere Trainer & Vertretung: Wenn das Training im Team durchgeführt werden soll oder wenn der Trainer einen Vertreter benötigt, schafft der Trainerleitfaden Transparenz und Informationen über alle Bestandteile des Trainings. So gibt es keine Missverständnisse über die Inhalte.

Die Bestandteile eines Trainerleitfadens sind:

Deckblatt

Der Trainerleitfaden sollte ein Deckblatt enthalten, auf dem das Logo, der Name des Autors bzw. der Autoren und der Titel des Seminars stehen.

Leitziel der Veranstaltung sowie Teilziele

Das Ziel des Seminars sollte im Trainerleitfaden vorhanden sein. Auch jedes Teilziel, dass die Teilnehmer erreichen werden, sollte vermerkt sein. Dies unterstreicht die Struktur und hilft dem Trainer, sich schneller und leichter zu orientieren.

Grobstoffplan

Durch die Erstellung eines Grobstoffplans wird die inhaltliche sowie zeitliche Planung des Trainings aggregiert nach Kernthemen übersichtlich visualisiert.

Abbildung: Beispiel eines Grobstoffplans

Teilnehmeranzahl

Die Teilnehmeranzahl ist ein entscheidender Faktor bei der Planung eines Seminars. Zum einen muss eine Mindestanzahl von Teilnehmern definiert werden, damit das Seminar sinnvoll abgehalten werden kann. So wird man für bestimmte Gruppenübungen oder -Spiele eine Mindestanzahl an Teilnehmern benötigen.

Auf der anderen Seite muss auch eine Maximal-Anzahl von Teilnehmern definiert werden, sodass alle Teilnehmer den bestmöglichen Lernerfolg erhalten können. Beispielsweise wird es schwierig bis unmöglich, allen Teilnehmern in gleichem Maße gerecht zu werden, wenn es sich um ein Präsenzseminar mit 50 Teilnehmern handelt.

Raumanforderung

Auch über die Raumanforderungen muss der Trainer sich intensiv Gedanken machen. Folgende Punkte sollte der Trainer berücksichtigen:

  • Größe des Raumes: Es sollte ausreichend Platz für alle Teilnehmer, den Trainer, ggf. Equipment, Sitzplatz-Anordnung, Spiele, usw. vorhanden sein.
  • Ausstattung des Raumes: Es sollten beispielsweise ausreichend Steckdosen, ggf. ein Beamer, ggf. Stellwände, ausreichend Licht, ggf. ein zusätzlicher Tisch für den Trainer, usw. vorhanden sein.
  • Lage des Raumes: Die Sanitäranlagen sollten leicht zu erreichen sein, ggf. sollte ein Flur oder ein kleiner Raum als Rückzugsort (z. B. für Gruppenarbeiten) vorhanden sein, Lebensmittelgeschäfte sollten in näherer Umgebung vorhanden sein, Infrastruktur sollte ausreichend ausgebaut sein (z. B. ausreichend Parkplätze in der Nähe, Autobahnanbindung, Bahnhof, usw.)

Ausstattungs-Checkliste sowie sonstige Anforderungen

Es ist sinnvoll, sich im Voraus eine Checkliste mit allen benötigten Utensilien zu erstellen. Hierauf könnten zum Beispiel folgende Punkte stehen:

  • Kamera
  • Beamer
  • Kabeltrommel
  • Mikrofon
  • Laptop
  • (digitales) Flipchart
  • USB-Stick
  • (spezielle) Stifte
  • Sprühkleber
  • Plakate
  • Stellwände
  • Bilder
  • Requisiten für Spiele und zur Veranschaulichung (Lautsprecher, Bälle, Figuren, usw.)
  • ggf. Laptops für Teilnehmer
  • ausreichend Handouts (abhängig von Teilnehmeranzahl)
  • Teilnehmerliste
  • usw.

Beginn, Ende und Pausenzeiten

Der Trainer sollte eine zeitliche Struktur in den Seminarablauf bringen. Dazu gehören festgelegte Beginn- und Endzeiten sowie die (ungefähren) Pausenzeiten. Das Festlegen der Zeiten dient den Teilnehmern als Orientierung. Vor allem das pünktliche Beenden des Seminars ist wichtig, damit Teilnehmer ggf. ihre Bahn oder ihren Flieger erreichen können.

Veranstaltungsbeschreibung

Die Beschreibung des Seminars beinhaltet viele der bereits erläuterten Punkte. Sie wird als Fließtext formuliert und dient dazu, das Seminar beispielsweise auf Webseiten oder in Printmedien zu bewerben.

Handouts / Flipcharts / PowerPoint-Präsentationen

Auch die Handouts (Informationszettel), Flipcharts und/oder PowerPoint-Präsentationen werden im Zuge des Leitfadens vorbereitet.

Feinstoffplan

Der Feinstoffplan enthält die einzelnen detaillierten Lerneinheiten. Auch folgende Punkte werden im Feinstoffplan vermerkt:

  • Zeit: geplanter Beginn des Teaches
  • Dauer: geplante Dauer des Teaches
  • Beschreibung/Inhalt: Erläuterung des Teaches (Themen und untergeordnete Themen)
  • Methode/Hilfsmittel: Die Methode beschreibt, auf welche Art und Weise die Inhalte vermittelt werden, z. B. Moderation, Präsentation, Einzelarbeit, Gruppenarbeit, Spiel, usw. Hilfsmittel für die Vermittlung der Inhalte sind z. B. Lückentexte, Flipchart, Stellwände, Ball, Plakate, usw.
  • Handouts/Charts: Verweise auf bzw. Bilder von den Handouts/Charts, um eine Zuordnung von dem jeweiligen Teach zu den auszuhändigenden Handouts bzw. zu zeigenden Charts herzustellen
  • (Teil-)Ziele: z. B. Teilnehmer motivieren, Mitmachbereitschaft herstellen, Teilnehmer aktivieren, Zusammenhalt schaffen, gemeinsamen Rahmen festlegen, konkretes Lernziel, usw.
Abbildung: Beispiel eines Feinstoffplans

Fazit

Die Erstellung eines Trainerleitfadens ist grundsätzlich optional, aber empfehlenswert. In jedem Fall ist die Erstellung eines Trainerleitfadens sinnvoll, wenn das Training mehrfach gehalten werden soll oder mehrere Trainer das Training halten werden.

Auch wenn der Seminarleiter im Falle einer unerwarteten Abwesenheit vertreten werden muss, ist der Trainerleitfaden eine hilfreiche Übersicht für die Vertretung.

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