Spiele im Seminar (Teil 2)

In dieser zweiteiligen Artikelserie stellen wir 10 verschiedene Spielarten mit jeweils einem Muster-Spiel vor. Bei diesem Artikel handelt es sich um den zweiten Teil der Serie.

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Spiele im Seminar (Teil 2)

Dies ist der zweite Teil der zweiteiligen Artikelserie mit dem Thema "Spiele im Seminar". Wie schon im ersten Teil des Blogbeitrags beschrieben, können Spiele den Seminarablauf erheblich auflockern und die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe stärken.

Im Folgenden werden 5 weitere Spielkategorien mit je einem Muster-Spiel vorgestellt.

Rollenspiele

Durch das Einsetzen von kleinen Rollenspielen werden die Teilnehmer gefordert, sich in andere Personen innerhalb der Gruppe hineinzuversetzen. Dadurch können sie nicht nur ihren Blickwinkel erweitern, sondern lernen auch etwas über die Fremd- und Selbstwahrnehmung (Johari-Fenster).

  • Wer bin ich: In diesem Spiel werden die Namen der Teilnehmer einzeln auf kleine Zettel geschrieben. Diese werden dann in einer Schale vermischt und jeder Teilnehmer zieht einen Zettel. Nun muss der Teilnehmer die andere Person, dessen Namen er gezogen hat, bildlich und sprachlich nachstellen. Die anderen Teilnehmer müssen erraten, wen der Akteur imitiert hat. Wichtig ist, dass sich die Gruppe im Vorfeld auf die Attribute geeinigt hat, die imitiert werden (z. B. Hobbys, Stärken, Beruf, Familienstand, Wohnort, o. ä.). Dies soll sicher stellen, dass Teilnehmer sich nicht versehentlich gegenseitig emotional verletzen.

Unternehmensplanspiele

Bei dieser Spielkategorie simulieren die Teilnehmer als Gruppe ein Unternehmen, welches sie erfolgreich führen müssen. Mithilfe dieser Spiele können die verschiedenen Teilnehmertypen identifiziert werden und auch die Zusammenarbeit der Gruppe wird analysiert und gefördert.

  • Firma: Die Gruppe soll in Eigenregie eine Firmengründung simulieren. Hier geht es darum, bestimmte Positionen im Unternehmen mit den richtigen Personen zu besetzen, ein Konzept zu erarbeiten und es im Anschluss zu präsentieren. Abschließend werden die Ergebnisse gemeinsam (mit dem Seminarleiter) analysiert.

Teambuildingspiele

Bei diesen Spielen geht es - wie es der Name schon sagt - um den Zusammenhalt des Teams. Der Teamgeist und die Integration jedes einzelnen Teilnehmers  wird gefördert.

  • Ballwurfkette: Hierfür werden mehrere kleine Bälle benötigt. Die Teilnehmer bilden einen großen Kreis. Der Seminarleiter wirft den Ball wahllos zu einem Teilnehmer. Dieser wirft ihn weiter. Dies geht so lange, bis jeder Teilnehmer einmal den Ball hatte und der Ball wieder beim Seminarleiter landet. Die Teilnehmer müssen sich die Reihenfolge, zu wem der Ball geworfen wurde, merken. In der nächsten Runde muss der Ball in der gleichen Reihenfolge geworfen werden wie in der ersten. Um das ganze ein bisschen schwieriger zu gestalten, wirft der Seminarleiter in immer kürzer werden Abständen weitere Bälle in die Runde, die in ebenso gleicher Reihenfolge weitergeworfen werden müssen.

Aktivierungsspiele

Ein Seminartag kann anstrengend sein. Den ganzen Tag konzentriert in einem Raum mit mehreren Teilnehmern sitzen, kann ermüdend sein. Kurze Aktivierungsspiele können dem Abhilfe schaffen. Sie bringen den Kreislauf der Teilnehmer wieder in Schwung. Durch die Bewegung kehrt die Energie und Motivation zurück.

  • Stühle neigen: Bei dieser Übung stellen sich die Teilnehmer in einen großen Kreis. Jeder Teilnehmer stellt sich hinter einen Stuhl. Nun werden die Stühle mit der linken Hand an der Rückenlehne so weit nach vorne geneigt, bis sie nur noch auf zwei Beinen stehen. Auf Kommando des Seminarleiters lassen alle Teilnehmer ihren Stuhl los und greifen so schnell wie möglich die Lehne des benachbarten Stuhls. Es darf nur eine Hand benutzt werden. Kippt ein Stuhl um, beginnt die Übung von vorne.

Gesellschaftsspiele

Auch bekannte Gesellschaftsspiele (wie zum Beispiel Tabu oder Memory) lassen sich gut zu einem Seminarspiel umgestalten.

  • Tabu: Der Trainer bereitet die themenbezogenen Karten vor. Die Teilnehmer werden in 2 Gruppen aufgeteilt. Aus jeweils einer Gruppe geht nacheinander ein Teilnehmer nach vorne und erhält eine Karte. Auf dieser Karte steht der Begriff, den die Teilnehmer erraten müssen. Der Teilnehmer muss nun seinen Mitstreitern erklären, welcher Begriff gesucht wird (ohne ihn selbst zu nennen). Um die Schwierigkeit zu erhöhen, stehen unter dem gesuchten Begriff 3-4 Wörter, die der Teilnehmer bei seiner Erklärung nicht nennen darf.

Fazit

Verschiedene kurze Spiele in den Seminarablauf zu integrieren, ist auf jeden Fall empfehlenswert. Sie lockern die Stimmung auf, steigern den Zusammenhalt der Gruppe, jeder Teilnehmer wird aktiviert, seine Komfortzone zu verlassen. Nicht zu unterschätzen ist der Lerneffekt, den ein Spiel mit sich führt. Das Gelernte wird nicht nur theoretisch geübt, sondern überträgt sich direkt auf der Handlungsebene.

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