Rang- und Hackordnung – Führen von hinten

Was Menschen und Hühner gemeinsam haben...

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Rang- und Hackordnung – Führen von hinten

Die Rang- und Hackordnung bezeichnet die Hierarchie-Anordnung innerhalb einer sozialen Gruppe. Durch sie werden die Regeln und Pflichten der einzelnen Gruppenmitglieder definiert.

Der Begriff Hackordnung ist aus intensiven Beobachtungen der Haushühner entstanden. Hühner legen ihren Hierarchieplatz innerhalb der Gruppe durch das "Weghacken" des Rivalen fest.  Auffällig ist, dass das ranghöchste Huhn (Alphatier) alle anderen Gruppenmitglieder mit seinem Schnabel attackiert, aber selbst von Anderen kaum bis gar nicht gehackt wird. Das rangschwächste Tier (Omega-Tier) wiederum wird von allen anderen Tieren gehackt, attackiert aber selbst selten andere. Die anderen Hühner der Gruppe ordnen sich automatisch dem Alphatier unter und nehmen unterschiedliche gruppentypische Positionen ein.  

Im Folgenden wird die Rang- und Hackordnung innerhalb einer (Arbeits-)Gruppe genauer beschrieben.

Abbildung: Rang- und Hackordnung: Führen von hinten

Das Schaubild zeigt die Struktur einer Gruppe. Neben dem Alpha (1) sind dort noch fünf weitere Personen (2-6) zu erkennen. Diese können sowohl Gammas als auch Spezialisten (Beta) und Querulanten (Omega) sein. Die Nummerierung erfolgt nicht anhand einer expliziten Struktur (z.B. Organigramm). Stattdessen erfolgt sie anhand von Persönlichkeitsmerkmalen, sozialer Status, Leistung, Zugehörigkeitsdauer oder vergleichbarer Merkmale. Je näher sich die jeweilige Nummer am Alpha befindet, desto größer ist der Anspruch, zukünftig Alpha zu werden.

Wenn nun ein neuer Mitarbeiter (N) Anspruch auf eine andere Position als „hinten“ (7) erhebt, kann es zu „Rangkämpfen“ kommen. Um derartige Konflikte zu vermeiden, hat der formelle Führer (Va) dafür zu sorgen, dass sich der neue Mitarbeiter „hintenanstellt“.

Kommt ein neuer formeller Führer (Vn) ins Team, sollte auch dieser sich nicht direkt „über“ die anderen Gruppenmitglieder stellen. Dies führt bei den Gruppenmitgliedern zu Frustration, Konflikten und Widerstand. Stattdessen ist es ratsam, jedes Gruppenmitglied abzuholen und zu würdigen und so ein angenehmes Klima zu schaffen. Dies ändert zwar nichts an der Position, sorgt jedoch für Zuspruch bzw. Akzeptanz innerhalb der Gruppe und für eine gute Gruppendynamik.

Fazit

Abschließend ist zu sagen, dass die Rang- und Hackordnung ganz automatisch stattfindet, sobald sich eine soziale Gruppe gebildet hat. Menschen sind Individuen mit ganz unterschiedlich ausgeprägten Charakteren. Je mehr Charaktere sich innerhalb einer Gruppe zusammenfinden, desto facettenreicher und produktiver wird diese Gruppe. Eine Gruppe kann nicht nur aus Alphatieren bestehen und erst recht nicht produktiv arbeiten. Hier würde es permanent zu Rangkämpfen kommen.

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