Seminargestaltung

Kreativtechniken

Kreative Wege, um Ideen mit Struktur zu entwickeln und festzuhalten.

3 Minuten Lesezeit

Es gibt verschiedene Kreativtechniken, die dabei unterstützen, ein Thema oder eine Idee innerhalb eines Teams oder auch allein auszuarbeiten. Sie helfen dabei, den Blickwinkel zu erweitern, innovativ zu denken und die Motivation zu aktivieren.

Auch Probleme und Schwierigkeiten können unter der Anwendung von Kreativtechniken behoben werden.

Um das volle Potential von Kreativtechniken auszuschöpfen, muss gewährleistet sein, dass das Verrücktsein und das freie Denken ohne Scham möglich ist. Alle am Prozess Beteiligten müssen die Erlaubnis haben und sich selbst die Erlaubnis geben, quer zu denken.

Im Folgenden werden verschiedene Kreativtechniken vorgestellt und kurz erklärt.

Brainstorming

Beim Brainstorming werden alle Gedanken und Ideen zu einem vorgegebenen Thema gesammelt und aufgeschrieben. Diese kann man sehr gut mit einem (digitalen) Flipchart oder einer Pinnwand festhalten. Dabei ist es nicht wichtig, dass die Ideen und Gedanken zusammenhängend sind. Sie werden nicht gewertet oder beurteilt. Es geht beim Brainstorming erstmal nur um das Sammeln von Gedanken und Ideen. Im Anschluss werden diese dann ausgewertet.

ABC-Methode

Mithilfe der ABC-Methode werden alphabetisch Ideen und Gedanken zu einem vorgegebenen Thema gesammelt. Dafür schreibt jeder die einzelnen Buchstaben des Alphabets untereinander auf ein Blatt Papier. Nun sollte für jeden Buchstaben ein Gedanke oder eine Idee für das jeweilige Thema gefunden werden. Wird diese Methode im Team angewendet, werden die Ergebnisse mit den anderen geteilt und ausgearbeitet.

Mindmapping

Bei der Technik des Mindmappings erarbeitet man eine Art Karte mit Ideen und Gedanken. Anders als beim Brainstorming folgt das Mindmapping einer Gliederung. Im Zentrum steht das Thema, zu dem Ideen und Gedanken gesammelt werden sollen. Die einzelnen Ideen werden mit dem Thema verbunden. Hierbei können sich auch Teilthemen herauskristallisieren, die wiederum mit Ideen verbunden werden. Dabei werden sie strukturiert und ggf. die einzelnen Unterthemen farblich differenziert. Die Mindmap ähnelt zum Schluss einem Baumdiagramm.

6-3-5-Methode

Diese Methode gehört zu den Brainwriting-Techniken. Brainwriting beschreibt die nonverbale Ideen- und Gedankensammlung. Anders als beim Brainstorming und Mindmapping werden hier die Ideen und Gedanken erst von jedem Einzelnen schriftlich festgehalten, bevor sie der Gruppe vorgetragen und gemeinsam ausgewertet werden.

Die 6-3-5-Methode enthält ihre wichtigsten Eigenschaften bereits im Namen: 6 Teilnehmer schreiben auf ein Blatt Papier jeweils 3 Ideen zu einem vorgegebenen Thema und geben dieses Blatt Papier insgesamt 5-mal weiter. Ggf. wird ein Zeitlimit vom Teamleiter festgelegt, nach dessen Ablauf alle Blätter im Uhrzeigersinn weitergereicht werden müssen. Dabei kann und sollte jeder Teilnehmer die vorherigen Ideen auf dem jeweiligen Zettel berücksichtigen und im besten Fall weiterentwickeln. Am Ende erhält man viele verschiedene Ideen (mit Glück sogar 108! 6 Teilnehmer x 3 Ideen x 6 Zeilen). Nach der letzten Runde werden die Ideen zusammen diskutiert und ausgearbeitet.

Morphologischer Kasten

Mithilfe des morphologischen Kastens können verschiedene Lösungsvariationen strukturiert untersucht werden. Diese Kreativtechnik wird überwiegend im Bereich der Produktentwicklung angewendet. Hierbei wird eine Tabelle auf ein Blatt oder Flipchart/Whiteboard gezeichnet. In der ersten Spalte werden die Parameter (Merkmale), die das Produkt hat bzw. haben soll, aufgeschrieben, zum Beispiel Größe, Form, Farbe usw. Ideen zu den einzelnen Parametern werden nun jeweils in zusätzlichen Spalten gesammelt. Am Ende erhält man eine Art Matrix. Nun geht es darum, die Ideen so miteinander zu verknüpfen, dass eine konkrete Produktidee entsteht.