Die 5-Sekunden-Regel
Mit diesem Trick wirkst du Aufschieberitis erfolgreich entgegen
Es ist ein warmer und sonniger Frühlingstag. Du hast deine Aufgaben für diese Woche schon alle erledigt und freust dich, dass du an diesem Freitag früher Feierabend machen und das Wetter im Park mit Freunden genießen kannst.
Kaum bist du zu Hause, fällt dir ein, dass du für das Wochenende noch einkaufen musst. Du denkst darüber nach, den Einkauf auf morgen zu verschieben, obwohl dein Tag morgen schon verplant ist. Die Entscheidung fällt auf morgen und du weißt innerlich, dass du es – wenn überhaupt – noch auf den letzten Drücker in den Supermarkt schaffen wirst. Dieser Gedanke stresst dich jetzt schon und innerlich ärgerst du dich darüber, dass du mal wieder alles aufschiebst, anstatt es direkt zu erledigen.
Aber du kannst beruhigt sein. Mit deiner „Aufschieberitis“ (Prokrastination) stehst du nicht allein da. Vielen fällt es schwer, sich zu motivieren.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Unser Alltag besteht zu 40% aus Routinen, die wir unbewusst ausführen. Sei es beim Anziehen, Zähne putzen, zur Arbeit fahren usw. Wir müssen über diese Dinge nicht mehr nachdenken, sondern machen sie einfach.
Wieso fällt es uns dann so schwer, Dinge direkt zu erledigen? Warum stellen wir die Teller auf die Spüle, anstatt sie direkt in die Spülmaschine zu stellen? Wieso lassen wir unsere Schuhe nach dem Ausziehen vor dem Schuhregal stehen?
Dies sind schlechte Angewohnheiten, die wir uns im Laufe unseres Lebens „antrainiert“ haben. Auch diese werden zu Routinen, die sich nur schwer abgewöhnen lassen.
Die 5-Sekunden-Regel soll helfen, uns schlechte Angewohnheiten abzugewöhnen und Dinge, die wir normalerweise vor uns herschieben, direkt zu erledigen.
Was ist die 5-Sekunden-Regel?
Die amerikanische Autorin und Motivationsrednerin Melanie Robbins hat die sogenannte 5-Sekunden-Regel erfunden. Laut Robbins verfällt der Impuls, etwas zu erledigen, wenn wir uns nicht spätestens nach 5 Sekunden physisch bewegen.
Stellen wir uns einmal vor, wir sitzen in unserer Küche und schauen uns auf unserem Smartphone die neuesten Posts in unseren Social-Media-Kanälen an. Plötzlich fällt uns ein, dass wir ja noch den Müll rausbringen wollten. Je länger wir darüber nachdenken, desto weniger motiviert sind wir, dass auch wirklich zu machen. Stattdessen sollten wir im Kopf bis fünf zählen und unseren Einfall direkt in die Tat umsetzen.
Durch das Zählen bis fünf wird in unserem Gehirn die Region, die für bewusste Entscheidungen zuständig ist, aktiviert und unser innerer Schweinehund sozusagen überlistet. Dies führt dazu, dass wir aktiviert werden, uns bewusst zu entscheiden.
Dies versuchen wir mit jeder Idee, die uns in den Kopf kommt und durch Übung lassen sich mit der Zeit die schlechten Gewohnheiten in Gute umwandeln. Das sofortige Umsetzen unserer Ideen bringt uns positive Gefühle. Je öfter wir die 5-Sekunden-Regel anwenden, desto leichter werden uns die Dinge fallen.
Anwendungsfälle
Der Vorteil der 5-Sekunden-Regel ist, dass wir sie überall anwenden können. Sowohl im Alltag als auch im Job.
- Eigentlich solltest du den Rasen mähen, statt in der Sonne zu liegen. Zähle bis 5 und fange damit an.
- Du möchtest eine Fortbildung buchen? Zähle bis 5 und buche.
- Du hast dir vorgenommen, ins Fitnessstudio zu gehen? Zähle bis 5 und mache dich auf den Weg.
- Du drückst dich vor einem Anruf bei einem schwierigen Kunden? Setze dir einen Countdown bis 5 und nimm den Hörer in die Hand.
Fazit
Mit Hilfe der 5-Sekunden-Regel schaffen wir es, uns neue, gute Routinen zu anzueignen und beugen gleichzeitig der Prokrastination vor. Außerdem erzeugt es positive Gefühle, Dinge direkt erledigt zu haben. Eigentlich müsste ich noch Wäsche waschen...