Umgang mit Widerstand

Welche Arten von Teilnehmerwiderstand gibt es und wie geht man mit ihnen um?

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Umgang mit Widerstand

Mit Widerstand kommt man im Leben mehrfach in Berührung. Natürlich auch im Seminarkontext. Es kommt vor, dass Teilnehmer nicht freiwillig an einem Seminar teilnehmen. Einige werden von ihren Arbeitgebern in Seminare geschickt, andere haben das Thema des jeweiligen Seminars schon gefühlt hundertmal gehört. Die Motivation wird dementsprechend bei den jeweiligen Personen nicht sehr groß bzw. gar nicht vorhanden sein.

Die Teilnehmer, die sich nicht aktiv am Seminar beteiligen wollen, können schnell zu einer Störung werden. Je früher man der Störung entgegenwirkt, desto schneller und besser kann man mit dem eigentlichen Training fortfahren. Der Trainer sollte sich deshalb auf etwaige Situationen schon im Vorfeld einstellen und wissen, wie man mit Widerstand richtig umgeht.

Im Folgenden werden häufige Gründe für die Weigerung beschrieben und wie mit diesen umgegangen werden kann.

Ich kann nicht!

Mögliche Bedeutungen dieses Widerstandes sind:

Der Teilnehmer kann wirklich nicht, weil ihm noch nötige Informationen fehlen. Er befindet sich noch in der Phase der bewussten Inkompetenz.

Der Trainer sollte dem Teilnehmer Wissen und Können vermitteln. Durch Üben und Trainieren kann der Teilnehmer bewusste Kompetenz erlangen.

Der Teilnehmer hat das Wissen / die Fähigkeit bereits automatisiert. Er befindet sich in der Phase der unbewussten Kompetenz.

Hier ist es wichtig, den Teilnehmer wieder in die Phase der bewussten Kompetenz zurückzuholen, um eine Weiterentwicklung zu ermöglichen. Siehe auch: Die unbewusste Kompetenz im Seminarkontext

Der Teilnehmer kann das Problem / die Aufgabe auf eine andere Art und Weise lösen

Es kann vorkommen, dass die Teilnehmer dem Trainer sagen werden, dass sie etwas schon können. Der Trainer kann den Teilnehmern neue oder andere Wege zeigen, ein Problem / eine Aufgabe zu lösen und dadurch ihren Blickwinkel ändern. Die Teilnehmer gewinnen neue Perspektiven.

Ich will nicht!

Der Teilnehmer will etwas Anderes tun.

Der Teilnehmer hat keine Lust auf das Seminar bzw. das Thema. Hier ist es wichtig, dass der Trainer ihm Sinn und Nutzen des Seminars aufzeigt und ihn bewusst coacht. Dadurch kann er die Haltung des Teilnehmers ändern und ihm seine Angst nehmen.

Ich darf nicht!

Es kann vorkommen, dass ein Teilnehmer in Seminaren bestimmte Dinge nach eigener Aussage nicht darf. Dies kann aus folgenden Gründen passieren:

  • Religiöse Gründe
  • Ethische Gründe
  • Blockaden
  • Verbote
Erlaubnis geben

Der Trainer sollte dem Teilnehmer die Erlaubnis geben, zu scheitern. Nur durch Üben, Fehler machen und Feedback kann ein Teilnehmer sich weiterentwickeln. Durch das bewusste Coachen können Blockaden gelöst werden.

Systemisch arbeiten

Die Sichtweise eines Menschen wird durch äußere Einflüsse wie das soziale Umfeld gebildet und gestärkt. Dadurch entwickelt der Mensch bestimmte Verhaltensmuster und Denkweisen, die er für richtig hält. Dabei kann es vorkommen, dass der Mensch eine Art Tunnelblick bekommt und nur seine Sichtweise für die Richtige hält. Durch systemisches Arbeiten kann der Trainer die Sichtweise des Teilnehmers ändern und seinen Blick für neue Denkweisen öffnen.

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