Psychische Erkrankungen - ein Überblick
8 psychische Erkrankungen und ihre Symptome
Jeder von uns kennt es: Schlechte Laune, den ganzen Tag über werden wir nicht richtig wach und wir würden am liebsten 24 Stunden auf dem Sofa liegen und die Decke über den Kopf ziehen. Schlechte Laune und antriebslose Tage hat Jeder hin und wieder. Das ist ganz normal.
Wenn sich unsere Gemütslage jedoch nicht verbessert, obwohl wir dagegen "ankämpfen", sie sich auf unseren Alltag, unser Berufsleben und unser soziales Umfeld auswirkt, kann dies auf ernste Anzeichen einer psychischen Störung hinweisen.
In diesem Beitrag möchten wir einige psychische Erkrankungen benennen und uns einen Überblick verschaffen.
Burnout
Personen, die einen sogenannten Burnout erleiden, sind buchstäblich ausgebrannt. Sie haben keine Energie und keinen Antrieb mehr, ihre Arbeit zu erledigen und auch im Alltag fehlt die Kraft für ganz normale Dinge wie das Reinigen der Wohnung, kochen oder das Aufrechterhalten sozialer Kontakte.
Die Burnout-Erkrankung ist sehr vielschichtig und äußert sich nicht nur in psychischer Form. Die körperliche Erschöpfung ist ebenfalls ein großer Faktor.
Symptome können extreme Erschöpfung, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen und verminderte Leistungsfähigkeit sein. Als Ursache wird meistens Stress und Druck genannt. Auch der Drang nach Perfektionismus und das eigene Vorantreiben der Leistungen kann zu einem Burnout führen.
Unbehandelt kann ein Burnout zu einer permanenten Arbeitsunfähigkeit führen und Betroffene können eine Depression entwickeln. Mehr dazu
Depression
Von einer Depression sprechen wir, wenn eine Person vermehrt Anzeichen von Traurigkeit, Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Müdigkeit zeigt. Eine bemerkbare Minderung der Lebensfreude ist ebenfalls ein Symptom. Auswirkungen einer unbehandelten Depression können Verlust der Lebensqualität, Arbeitsunfähigkeit bis hin zur frühen Verrentung, sowie im schlimmsten Fall der Freitod sein.
Bei den Depressionen wird unterschieden zwischen
- der unipolaren Depression
- der saisonalen Depression (Winterdepression)
- der chronisch depressiven Verstimmung (Dysthymie)
- der bipolaren Depression (bipolare Störung).
Angststörung
Angst zu haben ist ein natürlicher Schutzmechanismus. Dieses Gefühl resultiert aus der sogenannten "Kampf- oder Fluchtreaktion". Unsere Vorfahren brauchten das Gespür für Gefahr, um in Stresssituationen rasch handeln und überleben zu können.
In unserer modernen Welt ist das natürlich (meist) nicht mehr notwendig. Der Urinstinkt ist jedoch geblieben.
Wenn wir allerdings grundlos in Angst und Panik geraten, nennt man dies eine Angststörung. Grundlos heißt in diesem Fall, dass die Angst sehr hoch und stark spürbar ist, obwohl keine reale Bedrohung besteht. Die Symptome verhindern eine normale Teilhabe am sozialen Geschehen.
Symptome einer Angststörung können unter anderem eine sehr hohe Nervosität, Schwindelanfälle, Schweißausbrüche und Schlaflosigkeit sein.
Essstörungen
Auch die Essstörungen gehören zu den psychischen Erkrankungen. Sie entstehen meist durch psychosoziale Belastungen, erlebten Traumata oder Mobbing. Daraus kann ein gestörtes Verhältnis zum eigenen Körper resultieren.
Einige der bekanntesten Essstörungen sind:
- Bulimie (Ess-Brech-Störung)
- Magersucht (Anorexia nervosa)
- Binge Eating (Fressattacken)
Bei Menschen, die von einer Essstörung betroffen sind, drehen sich die Gedanken fast dauerhaft um das Essen. Symptome können unter anderem die Angst vor dem Zunehmen, heimliches Essen, zwanghafte Kontrolle des Gewichtes, erzwungenes Erbrechen und maßlose Essanfälle sein.
Suchtstörungen
Ist das Verlangen nach etwas wie zum Beispiel Alkohol, Tabak, Marihuana oder synthetischen Drogen unkontrollierbar und es entstehen bei einer Nicht-Einnahme sogenannte Entzugserscheinungen, sprechen wir von einer Abhängigkeit. Es gibt allerdings nicht nur die Sucht nach legalen oder illegalen Rauschmitteln. Wir können auch süchtig nach Sport, Essen, Glücksspielen oder Wetten werden.
Die Abhängigkeit resultiert aus einer Fehlleitung des Belohnungssystems im Gehirn. Es werden verschiedene Botenstoffe freigesetzt, die ein Hochgefühl (Rauschgefühl) und Wohlbefinden auslösen. Das Gehirn merkt sich, welche Stoffe diese Gefühle auslösen und verlangt in immer kürzeren Abständen immer mehr davon.
Borderline
Menschen mit dem Borderline-Syndrom sind nicht in der Lage, ihre Gefühle zu kontrollieren. Ihre Persönlichkeit ist instabil, da sie unter häufigen und starken Stimmungsschwankungen leiden und äußert impulsiv reagieren. Dies kann zu intensiven Angststörungen und Verlustangst führen.
Viele Betroffene verletzen sich selbst, da sie keinen anderen Ausweg sehen, ihre Anspannung im Körper zu lösen. Auch das Risikoverhalten von Personen mit dem Borderline-Syndrom steigt. Diese Arten der Selbstzerstörung sind in der Regel keine Suizidversuche, sondern für die Betroffenen verzweifelte Versuche, ihre Gefühle für einen kurzen Moment regulieren und beherrschen zu können.
Bipolare Störungen
Die bipolare Störung gehört zu den sogenannten Affektstörungen. Bezeichnend für diese Erkrankung sind extreme Schwankungen. Diese können nicht nur die Stimmung, sondern auch den Bewegungsdrang und die Motivation betreffen.
Erkrankte Personen erleben stets einen unkontrollierten Wechsel zwischen extremen Hochgefühlen (Manie) und extremen Tiefpunkten (Depression). Dabei können zwischen diesen Extremen Wochen oder Monate vergehen, ohne das Symptome auftreten.
In der Manie sind die Betroffenen extrem aktiv, überschwänglich, aber auch reizbar, unruhig und sprunghaft.
In der Depression können sie dann unter anderem extrem traurig, antriebslos und schlaflos sein.
Auch bei der bipolaren Störung gibt es verschiedene Erscheinungsformen, sodass es kein einheitliches Krankheitsbild gibt.
Schizophrenie
Bei an Schizophrenie erkrankten Personen unterscheiden sich die Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen stark von denen gesunder Menschen. Aber auch die Sprache und die eigene Persönlichkeit wird anders wahrgenommen.
Betroffene können Symptome wie Wahnvorstellungen entwickeln. Weitere Anzeichen können unter anderem Halluzinationen (das Hören von anderen Stimmen im Kopf), Einschränkungen in der Bewegungsmotorik (manchmal auch bizarre Körperhaltungen), extreme Stimmungsschwankungen und Sprach- und Denkstörungen sein.
Folgende Formen der Schizophrenie gibt es:
- paranoide Schizophrenie
- katatone Schizophrenie (unnatürliche stark verkrampfte Körperhaltung bzw. Verhaltensweise)
- hebephrene Schizophrenie (irritierendes Verhalten des Gemüts- und Gefühlszustandes)
Die Schizophrenie kann sich sowohl in verhältnismäßig unauffälligen Anzeichen äußern, allerdings je nach Krankheitsbild und -Verlauf auch extreme Folgen haben.
Fazit
Psychische Erkrankungen sind sehr vielschichtig und nicht einfach festzustellen. Ohne fachliche und kompetente Hilfe ist es für Betroffene schwer, damit umzugehen und einen Heilungsprozess zu starten.
Dies ist - wie anfangs bereits erwähnt - nur ein allgemeiner Überblick über verschiedene psychische Erkrankungen. Wir möchten versuchen, uns in weiteren Beiträgen einigen der oben beschriebenen Erkrankungen intensiver zu widmen und diese zu verstehen.