Das Fragequadrat

Seminare effizient mit dem Fragequadrat planen

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Das Fragequadrat

Bei der Planung eines neuen Seminars gibt es viele Dinge zu beachten. Das Fragequadrat hilft, Struktur zu schaffen und sich über alle wichtigen Fragestellungen Gedanken zu machen. Durch die Anwendung des Fragequadrats ist der Trainer gezwungen, tiefer ins Detail zu gehen.

Abbildung: Fragequadrat

Wer mit wem für wen?

Im ersten Quadranten (Viertel) des Fragequadrats klärt man alle Fragen, die mit Personen zu tun haben. Folgende Fragen fallen in diese Kategorie:

  • Wer hält das Seminar?
  • Soll das Seminar von mehreren Trainern durchgeführt werden?
  • Kann das Seminar alleine gehalten werden oder wird ein Partner benötigt (zum Beispiel für bestimmte Teilthemen)?
  • Wer kann mich im Zweifel vertreten?
  • Welche Zielgruppe soll angesprochen werden?

Der Trainer sollte sich im Vorfeld darüber Gedanken machen, ob er das Seminar / Training alleine halten möchte und kann oder ob er sich (einen) Partner dazu holt. Diese Entscheidung ist von verschiedenen Faktoren abhängig:

  • Themengebiet
  • Umfang des Seminars
  • Anzahl der Teilnehmer
  • ...

Es gibt Vor- und Nachteile, ein Seminar mit mehreren Trainern durchzuführen.

Vorteile:

  • Seminargruppe kann bei Bedarf aufgeteilt werden
  • geringerer Arbeitsaufwand pro Trainer
  • Möglichkeit für intensivere Einzelcoachings (Dies wäre gerade für introvertiertere Teilnehmer ein großer Vorteil)

Nachteile:

  • organisatorischer Mehraufwand
  • ggf. Kompromisse bei der Seminargestaltung

Es ist jedenfalls ratsam, eine Vertretung zu haben, die im Notfall einspringen und das Seminar leiten kann. Eine kurzfristige Absage von geplanten Terminen ist i. d. R. unnötig und erweckt keinen guten Eindruck bei den Kunden.

Was? Wie?

Im zweiten Quadranten geht es darum, das Thema und die verwendeten Methoden zu definieren:

  • Was soll gelehrt werden?
  • Welche Methoden sollen angewendet werden?
  • Welches sind die (einzelnen) Lernziele?
  • In welchen Taxonomie-Stufen sollen die einzelnen (Teil-)Themen gelehrt werden?

Das Thema ist für jedes Seminar von essenzieller Bedeutung. Hat sich der Trainer für ein Thema entschieden, geht es daran, sich zu überlegen, welche konkreten Inhalte und Teilthemen besonders relevant sind. Dies kann er anhand verschiedener Kreativtechniken ermitteln (eine Mindmap bietet sich hier besonders an, da die Themen so bereits vorgruppiert sind).

Im nächsten Schritt wird analysiert, auf welche Art und Weise die einzelnen Teilthemen (Teaches) so vermittelt werden können, dass die Teilnehmer den bestmöglichen Lernerfolg erreichen. Es gibt verschiedene Lernmethoden, die ein Seminarleiter in das Training einbinden kann. Diese sind zum Beispiel verschiedene Spiele, kleinere Gruppenarbeiten, Rollenspiele usw. Dabei ist es wichtig, dass diese gezielt im Seminarablauf eingebaut werden.

Wann? Wo?

Im dritten Quadranten werden organisatorische Fragen beantwortet:

  • Wann findet das Seminar statt?
  • Wo findet das Seminar statt?
  • Wie lange dauert das Seminar?
  • Wie sind die Start- und Endzeiten?
  • Wann werden Pausen eingelegt?
  • Welche Voraussetzungen muss der Seminarort erfüllen?
  • Welches Equipment / Ausstattung wird benötigt?
  • Wieviel Platz wird benötigt?
  • Wie müssen Tische und Stühle angeordnet werden?
  • Gibt es in der Nähe die Möglichkeit, Nahrung zu kaufen?
  • Wie ist die Infrastruktur des öffentlichen Nahverkehrs?
  • ...

Der Seminarleiter sollte sich genaue Gedanken über den Ort und die Zeit des Seminars machen. Zu welchem Zeitpunkt findet das Training statt, wie viele Tage wird es dauern und wie sollte der Seminarraum aufgebaut sein? Bei der Räumlichkeit für das Seminar ist darauf zu achten, dass genug Platz für alle Teilnehmer und das Equipment des Trainers vorhanden ist. Auch zu beachten ist die Umgebung. Die Teilnehmer sollten in der Mittagspause die Möglichkeit haben, sich etwas zu essen besorgen zu können. Auch die Verkehrsanbindung zum Veranstaltungsort sollte man berücksichtigen.

Warum? Wieso?

Im vierten und letzten Quadranten wird ermittelt, mit welcher Motivation potenzielle Teilnehmer das Seminar besuchen werden. Dabei werden folgende Fragestellungen berücksichtigt:

  • Welche Probleme werden durch das Seminar gelöst?
  • Welche Ziele werden durch das Seminar verfolgt?
  • Welche Vorteile erhalten die Teilnehmer durch den Besuch des Seminars?
  • Welche Bedürfnisse der Teilnehmer werden erfüllt?

Der Trainer sollte sich bei der Seminarplanung mit der Frage auseinandersetzen, welche Probleme er bei den Teilnehmern lösen möchte bzw. wie er diese beheben kann. Außerdem sollte er sich bewusst werden, welche Ziele die Teilnehmer durch den Besuch des Seminars erreichen sollen.

Bei der Zielsetzung für das Seminar kann die SMART-Formel dem Trainer behilflich sein. Diese kann angewendet werden, um Ziele detailliert zu definieren, zu planen und umzusetzen. Die gesetzten Ziele müssen für alle Teilnehmer erreichbar sein.

Fazit

Die gewissenhafte Ausarbeitung des Fragequadrats führt dazu, dass der Trainer bereits den vollständigen äußeren Rahmen des Seminars erstellt hat. Nun können die konkreten inhaltlichen Ausarbeitungen (z. B. in Form eines Trainerleitfadens) erfolgen.

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