Spiele im Seminar (Teil 1)

In dieser zweiteiligen Artikelserie stellen wir 10 verschiedene Spielarten mit jeweils einem Muster-Spiel vor. Bei diesem Artikel handelt es sich um den ersten Teil der Serie.

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Spiele im Seminar (Teil 1)

Spiele bringen - egal in welcher Situation - Abwechslung und Spaß. Auch in Seminaren können verschiedene Spiele hilfreich sein, die Stimmung aufzulockern, die Energie zurückzuholen und den Teamgeist der Gruppe zu fördern.

Allerdings sollte im Vorfeld schon gut überlegt sein, welche und wie viele Spiele in den Seminarablauf eingebaut werden. Bei der Überlegung ist nicht nur die Teilnehmeranzahl zu berücksichtigen, sondern auch das Seminarthema. Die Spiele sollten dem fachlichen Inhalt gerecht werden. Der Trainer sollte sich Spiele überlegen, die nicht zu viel Aufwand und Zeit in Anspruch nehmen. Die einzelnen Spiele sollten im Durchschnitt 15 - 20 Minuten dauern. Je kürzer und interaktiver diese Spiele sind, desto größer ist die Motivation und Annahme der Teilnehmer.

Ein Spiel eignet sich auch hervorragend, um die Begrüßungs- und Vorstellungsrunde durchzuführen. Dieses bricht zum Einen das Eis und die etwaige Hemmschwelle der Teilnehmer direkt am Anfang. Außerdem lernt man sich gegenseitig spielerisch besser kennen.

5 verschiedene Spielkategorien und je ein Muster-Spiel stellen wir im Folgenden vor.

Lernspiele

Durch Lernspiele wird nachhaltiger Wissensaufbau gefördert. Neue Kenntnisse werden den Teilnehmern auf spielerische Art und Weise vermittelt. Durch das aktive Lernen bleiben die Inhalte besser im Gedächtnis.

  • Quiz: Von dem Trainer vorbereitete Frage-Kärtchen (passend zu dem jeweiligen (Teil-)Thema des Seminars) werden verdeckt auf einen Stapel gelegt. Der Reihe nach zieht jeder Teilnehmer eine Frage-Karte und die Anderen müssen die passende Antwort dazu erraten / geben. Pro richtige Antwort gibt es einen Punkt. Dieses Spiel eignet sich auch hervorragend als Gruppenspiel. Der Trainer kann sich auch einen kleinen Preis für den Gewinner / das Gewinnerteam überlegen.

Begrüßungsspiele

Begrüßungsspiele eignen sich hervorragend, um die Gruppe am Anfang kennenzulernen. Der Trainer und die Teilnehmer bekommen einen direkten ersten Eindruck voneinander.

  • Interview: Es werden 2er-Gruppen gebildet. In jeder Gruppe gibt es einen Interviewer und einen, der interviewt wird. Hierbei können Fragen zum Kennenlernen des Interviewten gestellt werden. Nach 5 Minuten werden die Rollen getauscht. Im Anschluss finden sich alle Teilnehmer zusammen und nacheinander stellt jeder seinen jeweiligen Interviewpartner in einer kurzen Präsentation vor.

Gruppendynamische Spiele

Gruppendynamische Spiele eignen sich hervorragend, um den Zusammenhalt der Gruppe zu festigen, den Teamgeist zu fördern und die Zusammenarbeit und die Kommunikation innerhalb der Gruppe zu stärken.

  • Nach Gehör zeichnen: Es werden 2er-Gruppen gebildet. Jedes Team setzt sich Rücken an Rücken. Der eine Teilnehmer bekommt einen Zettel und einen Stift, der Teamkollege erhält vorgefertigte Zettel mit verschiedenen (einfachen) Zeichnungen und Formen. Nun muss der Teilnehmer versuchen, die Zeichnungen und Formen des Teamkollegen anhand dessen Erklärungen zu zeichnen. Natürlich darf er die genauen Worte für das Bild nicht sagen und muss das Bild umschreiben.

Outdoor-Spiele

Je nach Größe und Dauer eines Seminars kann sich der Teamleiter auch überlegen, ein Spiel nach draußen zu verlegen. Der Vorteil eines Outdoor-Spiels ist, dass die Teilnehmer sich an der frischen Luft bewegen und dadurch wieder Energie, einen klaren Kopf und Abwechslung bekommen. Auch das gegenseitige Vertrauen, das aktive Zuhören und die Kommunikation untereinander werden gestärkt.

  • Minenfeld: Hierzu braucht man eine etwas größere freie Rasen- oder Parkplatzfläche, einige Gegenstände sowie etwas, um die Augen verbinden zu können (z. B. ein blickdichter Schal). Die Teilnehmer bilden 2er-Teams. Jedes Team erhält eine gleiche Anzahl an Gegenständen (diese Dinge sollten nicht zu groß sein, da die Teilnehmer diese nur mit einer Hand festhalten müssen). Jeweils einem Mitglied jedes Teams werden die Augen verbunden und der jeweilige Teamkollege verteilt nun die Gegenstände wahllos auf der freien Fläche. Der Trainer kann (wenn er die dazugehörigen Hilfsmittel hat) auch einen kleinen Hindernisparcour auf der Fläche aufbauen. Dies erhöht ein wenig die Schwierigkeit. Nun muss das "blinde" Teammitglied - ohne selbst zu sprechen - versuchen, nur durch Zurufen des Teamkollegen die einzelnen Gegenstände zu finden.

Verkaufsspiele

Verkaufstechniken, der Umgang mit Reklamationen und der richtige Umgang mit Kunden lassen sich prima in den Verkaufsspielen üben.

  • Reklamationsspiel: Zwei Teilnehmer bilden jeweils eine Gruppe. Ein Teilnehmer mimt den Kunden, der andere den Verkäufer. Die anderen Teilnehmer sind Zuschauer und erläutern im Nachhinein die Szene. Im Anschluss werden die Rollen getauscht.

Fazit

Verschiedene kurze Spiele in den Seminarablauf zu integrieren, ist auf jeden Fall empfehlenswert. Sie lockern die Stimmung auf, steigern den Zusammenhalt der Gruppe, jeder Teilnehmer wird aktiviert, seine Komfortzone zu verlassen. Nicht zu unterschätzen ist der Lerneffekt, den ein Spiel mit sich führt. Das Gelernte wird nicht nur theoretisch geübt, sondern überträgt sich direkt auf der Handlungsebene.

Ausblick

Im nächsten Teil dieser zweiteiligen Artikelserie erwarten dich folgende Spielkategorien:

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