Kreative Trainingsgestaltung

43 Ideen für eine kreative Trainingsgestaltung

5 Minuten Lesezeit
Kreative Trainingsgestaltung

Wer ein Seminar interessant und erfolgreich leiten will, sollte sich vor allem um eine kreative Seminargestaltung Gedanken machen. Ein abwechslungsreiches Seminar erhält die Motivation und Aufmerksamkeit der Teilnehmer.

Im Folgenden werden verschiedene Techniken und Methoden für eine kreative Trainingsgestaltung kurz vorgestellt.

Lerninhalte anschaulich vermitteln & Gestaltung des Seminarraums

Abstimmungen an Stellwand

Bei einer Besprechung oder beim Brainstorming sollten die gesammelten Ideen und Vorschläge an einer Stell- oder Pinnwand befestigt werden, so dass alle eine Übersicht haben.

Einprägsame Referenzgeschichten, Sprechen in und Zeigen von Bildern (sagen mehr als tausend Worte)

Die Teilnehmer merken sich Lerninhalte besser durch themenbezogene Geschichten und Bildern.

Me-Too

Der Trainer schafft durch sogenannte Me-Too-Geschichten Vertrauen zu den Teilnehmern. Das Zusammengehörigkeitsgefühl wird gestärkt, wenn der Trainer den Lerninhalt durch Geschehnisse bzw. Erlebnisse untermauert, mit denen sich die Teilnehmer identifizieren können.

Vernetzung (z.B. andere Anwendungsbereiche)

Es fördert den Lernerfolg, wenn die Teilnehmer das Gelernte auch mit anderen Bereichen verbinden können. Siehe auch: Kriterien guten Lernens.

„Haptisches“ Material (Anfassen, Schnuppern… lassen)

Mitgebrachtes Material vom Trainer erhöhen den Lerneffekt. Die Teilnehmer haben durch das Berühren eines auf den Lernstoff bezogenen Gegenstandes einen besseren Bezug zu der Materie.

Erleben lassen (Rollenspiele, …)

Durch kleine Rollenspiele lässt sich der Lerninhalt besser vermitteln und die Teilnehmer können gleichzeitig aktiv mitarbeiten.

Film, Musik

Auch ein auf den Lerninhalt bezogenen kleinen Film oder Musik erhöht den Lerneffekt und die Lernbereitschaft.

Mimik, Gestik

Durch hervorgehobene Mimik und Gestik kann der Trainer sein Gesagtes unterstreichen und verdeutlichen. Dies stärkt den Lerneffekt, da die Teilnehmer die Mimik und Gestik mit dem Thema in Verbindung setzen.

Flipchart

Auf einem Flipchart kann man verschiedene Lerninhalte vorbereiten und zum Beispiel auch durch Grafiken besser darstellen. Gesammelte Ideen können auch auf einem Flipchart aufgenommen werden.

Lernposter, Lernfortschrittsabbildungen

Die verschiedenen Stufen des Lernfortschritts kann man zum Beispiel bildlich an einem Flipchart festhalten. Die Teilnehmer haben dann direkt vor Augen, was sie bisher erreicht haben. Dies stärkt die Motivation und den Ehrgeiz, das Seminar erfolgreich abzuschließen.

Bestuhlungsanordnung (U-Form, parlamentarisch, Stuhlkreis…)

Die Anordnung der Stühle während eines Seminars kann deutlich zu einer erhöhten Aufmerksamkeit beitragen und die Mitarbeit fördern. Die Bestuhlungsanordnung kann dabei durchaus während des Seminars geändert werden, wenn es im aktuellen Kontext sinnvoll ist.

Themenorientierte Raumanordnung, z.B. Stehtische für Smalltalk

Stehtische können themenbezogene Gespräche und Diskussionen in kleineren Gruppen fördern.

Lernprozess abwechslungsreich gestalten

Spaß und Freude

Durch ein abwechslungsreiches Seminar erhält der Trainer die Freude und den Spaß der Teilnehmer. Diese bleiben dadurch interessiert und motiviert.

Lehrgespräch/Gruppendiskussion

Gruppendiskussionen sind wichtige Abschnitte in einem Seminar. Dadurch kann sich der Trainer einen guten Überblick über die verschiedenen Teilnehmercharaktere verschaffen und die Teilnehmer können sich und ihre eigene Meinung einbringen.

Diskussion in Kleingruppen (Stehtische)

Durch Stehtische im Seminarraum können sich kleinere Gruppen an den Tischen bilden, um Diskussionen oder Gespräche zu führen. Dies fördert den Lerneffekt und die Kommunikation unter den Teilnehmern.

Impulsvortrag

Ein Impulsvortrag ist eine kurze, aber prägnante und motivierende Rede. Sie enthält die wichtigsten Fakten, die die Teilnehmer über das Seminar wissen müssen.

Praktischen Bezug herstellen

Wenn die Teilnehmer einen praktischen Bezug zum Thema herstellen können, erhöht dies den Lernerfolg. Beispielsweise können Anschauungsobjekte kontextbezogen eingesetzt werden, um das Thema „erlebbar“ zu machen.

Spiele

Durch Spiele wird der Lerneffekt, die Motivation und die Interaktion zwischen den Teilnehmern gefördert.

Geschichten, Bilder

Durch Geschichten und Bilder kann den Teilnehmern visuell das Thema nähergebracht werden. Dies fördert den Bezug zum Lerninhalt.

Belohnungen (möglichst in Zusammenhang mit Gelerntem)

Durch kleine Belohnungen nach einem Lernfortschritt werden die Teilnehmer zur weiteren aktiven Mitarbeit gefördert.

Übungen, Rollenspiele

Übungen und Rollenspiele fördern nicht nur die erfolgreiche Übermittlung der verschiedenen Lerneinheiten, sondern stärken auch die Lernbereitschaft und die Freude der Teilnehmer an dem Seminar.

Selbstlerneinheiten

Selbstlerneinheiten fordern den einzelnen Teilnehmer. Der Teilnehmer beschäftigt sich selbstständig mit einem Thema. Dies fördert die Eigenständigkeit und Kreativität des Teilnehmers. Weiterhin erhält der Trainer dadurch Aufschluss über den Wissensstand des Teilnehmers und seine eventuellen kontextbezogenen Defizite.

Selbstreflexion

Verschiedene Übungen zur Selbstreflexion stärken die Weiterentwicklung des Teilnehmers.

Teilnehmeraktivierung

Blickkontakt (!!!!)

Der Seminarleiter sollte immer den Blickkontakt zu den Teilnehmern suchen. Gerade bei Vorträgen ist es wichtig, jeden Teilnehmer abwechselnd anzuschauen. Dadurch fühlt sich jeder Teilnehmer direkter angesprochen und er bleibt konzentriert bei der Sache.

Für das eigene Thema brennen (!!!)

Der Trainer sollte zu dem Seminar, welches er hält, stehen. Merkt man ihm an, dass er das, was er vorträgt, auch selbst für richtig und wichtig hält, wirkt sich dieses Verhalten auch auf die Teilnehmer aus.

Themenzentrierte Interaktion (TZI) beachten

Der Trainer muss nicht nur den Lernerfolg der Gruppe vorantreiben, sondern gleichzeitig auch den Lernerfolg jedes einzelnen Teilnehmers. Wie dies funktioniert, zeigt die Themenzentrierte Interaktion.

Spiele, Übungen, Rollenspiele

Durch verschiedene kleine Spiele, Übungen und Rollenspiele werden die Teilnehmer motiviert, aktiv an dem Seminar teilzunehmen. Dies stärkt zum einen den Zusammenhalt in der Gruppe. Zum anderen wird der Lernerfolg durch praktische Übungen erhöht.

Cover all Basics

Der Trainer muss bei seiner Seminargestaltung darauf achten, dass die Teilnehmer motiviert bleiben und das sogenannte Trainertesting verhindert wird. Wie dies funktioniert, erklärt das Cover all Basics.

Sinn und Nutzen (auch über den Seminarkontext hinaus, z.B. private Interessengebiete)

Der Trainer sollte den Teilnehmern Sinn und Nutzen des Seminars aufzeigen. Wenn die Teilnehmer merken, dass sie das Seminar nicht nur beruflich, sondern auch privat voranbringen kann, sind sie aufmerksamer und lernwilliger.

Fragen

Durch direkte Fragen an die einzelnen Teilnehmer wird deren Aufmerksamkeit und die Wertschätzung erhöht.

Direkte Ansprache

Der Trainer sollte sich die Namen der einzelnen Teilnehmer spätestens am zweiten Tag gemerkt haben (trotz eventuellem Namensschild). Dadurch kann er die Teilnehmer direkt ansprechen und in das Seminar integrieren. Dies fördert die Wertschätzung und Einsatzbereitschaft der Teilnehmer.

Offene Diskussion

Offene Diskussionen beleben das Seminar. Monotonie und Langeweile werden dadurch verhindert.

Provokative Behauptungen – kognitive Dissonanzen einsetzen

Der Trainer sollte in seinen Teachs ruhig zwischendurch provokative Behauptungen einfließen lassen. Dadurch werden die Teilnehmer motiviert, ihre eigene Meinung und Sicht zu erläutern und Diskussionen können angestoßen werden.

Lernpuzzle

Durch sogenannte Lernpuzzle wird der Zusammenhalt der Gruppe gestärkt. Lässt sich ein Thema in kleinere Teilthemen unterteilen, werden Gruppen gebildet, in denen jeder Teilnehmer der Gruppe sich einem Teilthema zuwendet.  Nach Ausarbeitung der Teilthemen setzen sich die sogenannten Experten des jeweiligen Teilthemas zusammen und diskutieren ihre Ausarbeitungen. Danach kehrt jeder Experte wieder in seine Stammgruppe zurück und teilt seine Erfahrungen. Dies verhindert einen Konkurrenzkampf untereinander, da die Ergebnisse der einzelnen Gruppen zum Schluss annähernd gleich sind.

Positive Wirkung & Wohlgefühl erzeugen

„wir“-Gefühl

Durch eine abwechslungsreiche Seminargestaltung und Einbeziehung der Teilnehmer durch verschiedene Übungen entsteht unter den Teilnehmern ein sogenanntes „wir“-Gefühl. Die Gruppe fühlt sich zusammengehörig. Dies steigert das Wohlbefinden der einzelnen Teilnehmer. Wenn sich der Teilnehmer im Seminar wohl fühlt, stärkt dies seine Leistungsfähigkeit und Lernbereitschaft.

Gemeinsamkeiten aufzeigen (Einer von Euch.)

Auch das Gefühl, dass der Trainer einer von Ihnen ist, stärkt die Motivation der Teilnehmer.

Ich bin okay – Du bist okay.

Der Trainer sollte sich den Teilnehmern gegenüber immer neutral und vorurteilsfrei verhalten.

Offenheit / Zugewandtheit

Der Trainer sollte sich den Teilnehmern gegenüber immer offen verhalten. Er sollte auf die einzelnen Teilnehmer eingehen können. Auch eventueller Kritik sollte er offen gegenüberstehen und annehmen können.

Würdigen, wertschätzen, auf sie eingehen, sie abholen

„Ich möchte Gutes für Euch erreichen…“ / „Ich will Euch helfen…“ Durch diese Beispielsätze kann der Trainer gut auf die Teilnehmer eingehen, sie abholen und deren Motivation stärken.

Freundlich direktiv

Der Trainer sollte sich den Teilnehmern gegenüber freundlich, aber bestimmend verhalten. Es sollte ein Gleichgewicht zwischen autoritär und dem „Wir“-Gefühl bestehen.

Klare Kommunikation

Eine klare und direkte Kommunikation innerhalb der Gruppe und des Trainers beugt unnötige Diskussionen und Störungen während des Seminars vor.

Eindeutige Organisation und Regeln

Ein erfolgsorientiertes Seminar lebt von einer guten Vorbereitung des Trainers. Durch eindeutige Organisation und klaren Regeln werden größere Störungen verhindert und der Lernerfolg gefördert.

Spaß und Freude

Spaß und Freude gehören zu einem erfolgreichen Seminar dazu. Wenn die Teilnehmer Spaß am Seminar haben, stärkt dies ihr Wohlbefinden und den nachhaltigen Lernerfolg.

Engagement ausstrahlen

Der Trainer sollte stets deutlich zeigen, dass er motiviert und engagiert das Seminar leiten möchte. Dadurch fühlen sich die Teilnehmer wertgeschätzt.

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